.... sondern nur ein bisschen Garn :-).
Über Nähgarn im Allgemeinen und die Stärke des Nähgarns im Besonderen haben wir uns ja bereits
hier schon unterhalten. Erinnert ihr euch noch?
Heute betrachten wir mal, wie man die richtige Nadelstärke für das jeweilige Nähgarn bzw. für den jeweiligen Stoff findet.
Das Nähnadelsystem
Es
gibt zwei Systeme bei den Maschinennadeln. Die Flachkolben und die
Rundkolben. Wobei die Rundkolben heute aus einem veraltetem System stammen und nicht mehr gebräuchlich sind. Welche ihr braucht, steht in der
Bedienungsanleitung eurer Maschine.
Habt ihr die nicht mehr zur Hand,
könnt ihr auch die eingesetzte Nadel herausnehmen. Dann ist es auch
leicht zu erkennen. Rundkolben sind ganz rund und Flachkolben sind an
der Rückseite abgeflacht.
Die Buchstaben- und Farbcodes
Das H steht für Hohlkehle. Wenn dem H kein weiterer Buchstabe folgt, handelt es sich um eine
Universalnadel – z.Bsp. für Leinen, Popeline, Fischgrat, Halbleinen, Kunstseide, Baumwolle.
Weitere Buchstaben stehen für folgende Verwendungszwecke:
rot – H E – Embroidery – für Stickarbeiten
blau – H J – Jeans – für Jeans, Cord, Wachstuch, Kunstleder, Folie
violett –H M – Microtex – für Seide, Chiffon, Organza
grün – H Q – Quilten – für Stepparbeiten, Knopflöcher
gelb – H S – Stretch – für Jersey, Interlock, Trikot, feine Strick- und Wirkstoffe
braun – H LL – Leder – für alle Lederarten
Auf
vielen Nadelpackungen steht mittlerweile auch der Verwendungszweck
drauf. Einzelne Nadeln, lassen sich anhand der Übersicht jetzt wieder zu ordnen.
Die Nadelstärken
Grundsätzlich gilt, je feiner
das Gewebe um so niedriger die Nadelstärke. Die Nadeln werden auch in Nm (Nummer metrisch) angegeben. Die metrische
Nummer wird in 1/100 wiedergegeben. Es
gibt
2
Gr
öß
enstandards
,
US
und
EU
.
Bei
den
aufgedruckten
Gr
öß
enangaben
steht
zuerst
die
EU
,
dann
die
US
Angabe
z
.
B
.
70
/
10
oder
90
/
14
.
NM 70 heißt also, die Nadel
ist 0,7 mm dick. Nm 120 logischerweiße dann 1,2 mm. Je dicker die Nadel
umso größer auch das Loch im Stoff. Große Löcher sind bei feinen Stoffen natürlich nicht wünschenswert.
Anhand der folgenden Liste könnte ihr nun die Nadeln selbstständig zu ordnen.
Universalnadeln:
- Chiffon, Georgette, Organza – Stärke 60, 70
- Batist, Kunstseide – Stärke 70
- Blusen, Halbleinen, Hemden, Kleider, Miederstoffe, Popeline – Stärke 70, 80
- Anzüge, Inlett, Leinen – Stärke 80, 90
- Tischwäsche – Stärke 90, 100
- Mantelstoffe – Stärke 90, 100, 110
Jeansnadeln:
- Plastikfolie, Wachstuch – Stärke 90
- Bettwäsche, Kunstleder, Segeltuch – Stärke 90, 100
- Cord, Denim, Köper – Stärke 90, 100, 110
- Arbeitskleidung – Stärke 100, 110
Microtexnadeln:
- Microfasergewebe – Stärke 60, 70, 80, 90
- Seide – Stärke 70
Stretch- oder Jerseynadeln:
- Feinjersey, Single Jersey – Stärke 75
- Jersey, Seidenjersey – Stäke 75, 90
- Dorlastan, Lycra – Stärke 90
Ledernadeln:
- Kunstleder, Leder – Stärke 80, 90
- dickes Leder, hartes Kunstleder – Stärke 100, 110
Zwillingsnadeln:
- für dehnbare Stoffe, um eine dehnbare Covernaht zu erhalten.
Die Nadelspitze
Normalerweise ist eine Nadel vorne spitz, aber nicht so bei Jerseynadeln. Jerseynadeln sind rund und verletzten deshalb das Gewebe nicht, sonder spreizen lediglich die Webfäden.
So! Nun sind wir wohl alle gut gerüstet, um bei dem nächsten Projekt die perfekte Naht zu erstellen und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Euch nun viel Spaß beim Nähen. Ich werde mich jetzt gemütlich auf die Couch verziehen und dabei stricken ;-).